(Sport lokal)
Inzwischen bereits zum vierten Mal seit Begründung der Städtepartnerschaft Forchheim – Rovereto treffen Mitglieder der beiden Vereine TC Forchheim und TC C10 Rovereto freundschaftlich sportlich aufeinander.
Dieses
Mal war neben dem gewohnten tennissportlichen Vergleich am Samstag morgen das
Fest der Weinlese in der
Altstadt von Rovereto der terminliche Anlass für den Besuch der Forchheimer
Delegation.
Sechs Mitglieder des TC – Irene und Marcel Mattle, Doris und Wolfgang Heinrich
sowie
Birgit
und Dietrich Oberg - machten sich Freitags auf und gelangten über den Brenner in
das immer noch recht sommerliche Südtirol. In Rovereto wurde – mangels
geeigneter Räumlichkeiten bei den Gastgebern – ein schönes Hotel bezogen. Am
späten Abend hießen die Gastgeber, vertreten
durch den Vorstandsvorsitzenden des TC C10, Mauro Galvagni, und zwei seiner
Mitorganisatoren, die Forchheimer
Gäste
in einem urtümlichen Restaurant in Volano, nördlich von Rovereto
aufs herzlichste willkommen. Dort bekamen die Gäste einen ersten Eindruck von
der für Körper und Geist sehr anstrengenden kulinarisch kulturellen
Gastfreundschaft der Italiener. Bei landestypischen Speisen in allergrößter
Vielfalt und einigen Karaffen besten Rotweines konnten trotz der gewohnten
Sprachschwierigkeiten viele Erinnerungen vom Besuch der Italiener zum
Jubiläumsannafest im Jahre 2000 aufgefrischt werden. Am frühen Samstag morgen
kam der
sportliche
Aspekt des Besuchs zur Geltung, als in vier Einzeln und zwei Doppeln, das eine
davon als italienisch-deutsches Mixed organisiert, gezeigt werden musste, wer
die Strapazen der Nacht am besten überstanden hatte. Wie schon beim letzten
Zusammentreffen hatten die Gastgeber die Nase vorn. Wolfgang
Heinrich, Marcel
Mattle und Dietrich Oberg mussten sich in ihren Einzeln jeweils den Gegnern
beugen, wobei einzig Marcel Mattle seinem deutlich jüngeren Gegner mit einigen
überraschenden Spielvarianten zu schaffen machte und sich nur ganz knapp
geschlagen geben musste.
Birgit Oberg konnte gegen Patrizia Basei im Einzel die Oberhand behalten und
auch im Mixed einen
Anerkennungssieg
für die Forchheimer verbuchen an der Seite von Marco Bee. Das Doppel
Mattle/Oberg hingegen musste sich einer Vater-Sohn-Kombination geschlagen geben,
die einfach zu stark und zu gut aufeinandner eingespielt war. Der 4:2 Sieg der
Italiener wurde dann bei Fischspezialitäten und erneut guten Weinen im Clubhaus
gefeiert und die Planungen für den nachmittäglichen Besuch der Altstadt
detailliert.
Nach
einer dringend
notwendigen Ruhepause, die einige Damen zu Einkaufsbummel nutzten, wurde die
ganze Gruppe im Versammlungssaal des Rathauses von Assessore Christian Sala
empfangen, dem verantwortlichen Ressortleiter Sport in der Stadt Rovereto. Die
Forchheimer hatten einen Teller mit städtischen Wappen im Gepäck vom OB Stumpf,
der von Signore Sala erfreut entgegen genommen wurde. Als Gastgeschenk übergab
Signore Sala als Vertreter der Stadt Rovereto an den Breitensportwart des TC
Forchheim Dietrich Oberg eine Miniaturnachbildung der Friedensglocke von
Rovereto, die im Original mit 3,36m die größte noch aktive Glocke der
Welt ist
und die jeden Abend um 21:30 Uhr mit 100 Schlägen den Frieden in der Welt
anmahnt. Die Gruppe konnte bei diesem Zusammentreffen noch einige wissenswerte
Details über Rovereto erfahren und mit diesem Wissen versehen sich in den
Altstadtrummel stürzen.
In der Altstadt fand einerseits ein Weltcup der Freeclimber statt, der umrahmt
wurde von dem alljährlich stattfindenden Fest der Weinernte. Dies ist
vergleichbar mit dem Forchheimer Altstadtfest. Es gab einen Kunsthandwerkmarkt,
einen Markt
der biologischen Produkte, etliche konzertante Darbietungen und natürlich
überall Wein aus der Region zu verkosten. Besonders attraktiv war die
Installation einer Strasse der Wirtschaften, wo
– thematisch nach Land und Wasser getrennt – von den Vorspeisen über die ersten
und zweiten Zwischenspeisen zum Hauptgericht gefolgt vom Käse und mit der Süßspeise
endend die ganze Palette der italienischen Koch- und Esskunst verprobt und vor
allem mit dem jeweils dazu passenden Wein harmonisch verbunden werden konnte.
Zwischen den einzelnen Gängen wandelte man durch die verwinkelten Gassen der
Altstadt, genoß das Flair und freute sich schon auf den nächsten Wein oder die
nächste Speise.
Nach einer zum Ausruhen dringend notwendigen Nachtruhe folgte am Sonntag
Vormittag ein abschließender Ausflug zu dem im Süden von Rovereto in der Nähe
von Avio gelegenen
Weingut San Leonardo, Besitztum des Grafen de Gonzaga. Dort hatte Mauro Galvagni
mit seinem Freund Alberto eine exklusive Führung durch die gesamte teilweise
parkähnliche Anlage des Gutes arrangiert, die einen kaum aus
dem Staunen und
Bewundern herauskommen liess. Die Weine von San Leonardo werden
unter sehr hohen Qualitätsansprüchen und in sehr geringen Mengen ohne
Fremdverschnitte hergestellt und sind in aller Welt mit hohen Prämien
ausgezeichnet worden. Im Weingut befindet sich auch ein agrikulturelles Museum,
welches imposante Einblicke auf die bauerntechnischen Möglichkeiten unserer
Vorväter gibt.
Den
Abschluss dieses Wochenendes des partnerschaftlichen Freundschaftsbesuches
machte ein Mittagsmahl in einer ‚Agritur’, vergleichbar mit einem
bewirtschafteten Bauernhof. Dort wurden erneut die verschiedensten
landestypischen Vor-, Zwischen-, Haupt-
und Nachspeisen kredenzt in einer Menge und Fülle, dass es alle Gästen leid tat,
nicht fähig zu sein, alle Platten leer zu essen. Mit einem letzten Espresso im
Freien vor den Weinbergen, einem
herzlicher Abschied und dem unbedingten Versprechen, dass die Tennisspieler vom
TC C10 Rovereto im kommenden Jahr zum Annafest wieder in Forchheim willkommen
sind, ging
ein Wochenende mit überwältigenden
Eindrücken und dominiert vom Gefühl der absoluten südländischen Gastfreundschaft
zu Ende. Der ganzen Gruppe blieb
nur die Empfehlung an
alle Forchheimer, bei der Fahrt in
den Süden auch einmal in dieser sympathischen
Stadt Pause zu machen. Das der Kontakt beider Städte übrigens sehr eng ist sieht
man dadran, dass bereits am Mittwoch eine Gruppe des Lyzeums Rovereto zum
Austausch mit dem Ehrenbürg-Gymnasium nach Forchheim kommt.
Dietrich Oberg